Um was es geht, und wie bis jetzt hierüber in der Presse berichtet wurde (Ein Beitrag von Lars Paustian):
Im Rahmen eines Gesetzentwurfs ist es ab dem 31. Januar 2019 nicht mehr erlaubt, in Tschechien Tiere ausschließlich zum Zwecke der Erlangung von Pelzen zu züchten. Der Tschechische Senat genehmigte das Verbot von Pelzfarmen ab Ende Januar 2019 ohne Veränderung. Tschechiens Staatspräsident Milos Zeman unterzeichnete gestern ein entsprechendes Gesetz, welche zuvor im tschechischen Parlament mit großer Mehrheit genehmigt wurde.
Das Gesetz verbietet die Aufzucht und Tötung von Tieren die ausschließlich oder hauptsächlich zum Zweck der Pelzgewinnung gezüchtet werden. Vorrangig handelt es sich hier um Zuchtfüchse und Nerze. Kaninchen oder Nutria sollen von dieser Regelung ausgenommen sein.
Dieses Gesetz wurde von dem tschechischen Politiker Robin Böhnisch (ČSSD) vorgeschlagen. Er lobte die Politiker, als der Gesetzentwurf das Unterhaus passierte. "Das ist ein Sieg, der beweist, dass die Tötung von Tieren um der Mode willen nicht mehr von den tschechischen Politikern unterstützt wird (Anmerkung des Verfassers: Übersetzt aus dem tschechischen). "Es ist auch ein Sieg für die Bürgerinitiativen, die den Parlamentarischen Abgeordneten geholfen haben, zu diesem Standpunkt zu kommen. Ich freue mich zu sehen, dass diese barbarische Praxis nun ein Ende hat in der Tschechischen Republik und ich hoffe, dass dieses Gesetz ein Beispiel für unsere Kollegen in den anderen Ländern sein wird, in denen das Verbot von Pelzfarmen derzeit ebenfalls diskutiert wird".
Etwa 46.000 Menschen unterzeichneten die Petitionen gegen die Pelzhaltung. Dieses hat dazu beigetragen, die Politiker dazu zu bringen, das Verbot zu unterstützen.
Es gibt momentan ca. 9 tschechische Zuchtbetriebe mit ca. 20.000 Tieren (Nerze und Füchse). Diese sollen für ihre Geschäftsschließung anscheinend mit ca. 1 Jahresgewinn entschädigt werden, damit Sie Ihre teilweise langfristigen Verpflichtungen nachkommen können. Die Forderungen müssen sich auf das vor Ende Juni begonnene Geschäft stützen.
Der Entschädigungsbetrag darf den jährlichen Nettogewinn des Pelzfarmers in den letzten fünf Jahren nicht überschreiten.
Eine öffentliche Meinungsumfrage von der Agentur Focus kam zu dem Ergebnis, dass 83 Prozent der tschechischen Bevölkerung mit dieser Gesetzesänderung einverstanden sind. Die Gegner dieses Gesetzes behaupten, dass dieses zu illegaler Zucht führen könnte, wo dann die Bedingungen schlechter sind als die bisherigen.
Verschiedene Websites zu diesem Thema:
Bento: Die Pelzbranche ist in einem großen Teil Europas auf dem Rückzug
Artikel im Weser Kurier vom 02.08.2017